Wie im vorangegangenen Beitrag angedeutet, war der erste Einschaltversuch des Fernschreibers nach erfolgtem Ausbau des Entstörfilters nicht vom erhofften Erfolg gekrönt, sondern war von Gestank und "magic smoke" geprägt.

Ein freundliches Mitglied des TTelexforum lies mir die elektrischen Unterlagen der Baugruppe¹ zukommen und ich konnte mich der Fehlersuche widmen.

Wie ich anhand des Schadensbildes und Messungen am Netzteil feststellte, war einer der beiden Brückengleichrichter (Typ B40C5500-3300) durchgegangen und hatte dabei gleich ein relativ langes Stück Leiterbahn mit in die Gasphase überführt.
Immerhin war von der Leiterbahn genug übrig geblieben um ein Stück Draht einzulöten.

Um in Zukunft vor weiteren Schäden durch korrodierende Gleichrichter gewappnet zu sein, habe ich nicht nur den defekten, sondern auch den "guten" (Typ B80 C3200/2200) getauscht.

Nach erfolgtem Austausch der beiden Gleichrichter sowie Durchmessen der auf der Platine verbauten Kondensatoren, Widerstände und Sicherungen, konnte das Netzteil unter Spannung gesetzt werden - was dieses zu meiner Freude mit sanftem Brummen und korrekten Spannungen an allen Klemmen quittierte!

Erleichterung machte sich breit und das Netzteil durfte seinen angestammten Platz im hinteren Teil des Fernschreibgeräts wieder einnehmen. Als der Fernschreiber sodann mit montiertem Netzteil das erste Mal wieder unter Netzspannung stand, reagierte er - mit Stille.
Etwas ratlos grübelnd fiel mir ein, im Forum etwas bezüglich Brücken von ADO8-Pins gelesen zu haben² - also flux eine Büroklammer an den Stecker gepfriemelt und da war der Erfolg - der Fernschreiber lief bei Druck auf die EIN-Taste des Fernschaltgeräts mit leichtem Heulen an.

Die Spannung stieg, sollte sich doch sogleich die Funktionsfähigkeit des gesamten Gerätes herausfinden lassen. Ein Druck auf die Taste zum Abruf des eigenen Kennungsgebers offenbarte: Der Fernschreiber läuft - im Prinzip.

Leider war nach den wenigen Lettern des (originalen) Kennungsgebers schon Schluss - auch mein Lo2001 litt unter der verbreiteten Kupplungsseuche und der Typenwagen wurde nicht weiter transportiert.

Im Forum waren schon diverse Lösungsansätze diesbezüglich diskutiert worden - von Neubelegen der Kupplung bishin zum Ändern der Wicklungsstärke der Magnetspule der Kupplung, leider war bisher keine Methode wirklich von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Also musste ich die Thematik neu angehen, um dem Lo wieder dauerhaftes Leben einhauchen zu können.
Um auf den Umbau detailiert eingehen zu können, wird dieser in einem eigenen Beitrag beschrieben werden.

 


Fußnoten:

¹ Die Unterlagen des Netzteils stehen im Downloadbereich zum Download bereit
² Lorenz Geräte müssen an ADO8-Pin 5 und 6 gebrückt werden um betriebsfäig zu sein.


Anmerkungen:

Der obige Beitrag, sowie die gesamte Lo2001-Serie überschneidet sich in Teilen mit den Beiträgen im I-Telex-Forum oder wurde Abschnittsweise daraus übernommen

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    SEL Lorenz Lo 2001 | Teil III - Eine Rutschung, eine Rutschung!
    Im vorhergehenden Beitrag erwähnte ich gegen Ende, dass mein Lo2001 leider ebenfalls unter der bei diesem Gerätetyp verbreitete "Rutsch"-Kupplung des Typenvorschubs litt. Im I-Telex-Forum gibt es hierzu schon diverse Lösungsans&au ...

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